Jüdische Beziehungsgeschichten

Das oberschwäbische Laupheim beheimatete einst die größte jüdische Gemeinde Württembergs. Seit vier Jahrhunderten ist das christlich-jüdische Verhältnis prägend für den Ort und sein Museum.

Das Laupheimer Museum vermittelt auf einmalige Weise die Geschichte der Beziehungen von christlicher Mehrheit und jüdischer Minderheit. Auf drei Etagen zeigt die Dauerausstellung das Entstehen eines Beziehungsgeflechts von Christen und Juden. Die vielfältigen Beziehungen zu- und untereinander prägten das wirtschaftliche, politische, gesellschaftliche und öffentliche Leben. Sie bestimmten das Selbstverständnis als christlich-jüdische Stadtgesellschaft und waren die entscheidende Triebfeder für den Aufschwung Laupheims. Ein Webfehler im Beziehungsgewebe verschwand jedoch nie ganz: die Judenfeindschaft und der Antisemitismus.

In einem chronologisch-thematischen Rundgang wird das jüdische Leben als essentieller Bestandteil der Stadtentwicklung präsentiert. Besonderes Augenmerk liegt zudem auf Menschen, die die christlich-jüdische Koexistenz über die lokalen Grenzen hinaus geprägt haben.

Panoramatour durchs Museum

 

Den Audioguide zu unserer Dauerausstellung gibt es kostenlos an der Museumskasse oder als App über unten stehenden QR-Code. Der Audioguide inkl. dazugehörigem Stadtrundgang ist auch online abrufbar unter www.audioguide.laupheim.de
 

 

Schützen und Anpassen

Jüdinnen und Juden war es in der christlichen Ständegesellschaft über Jahrhunderte nicht erlaubt, sich nach eigenem Willen niederzulassen. Sie mussten sich bis in das 19. Jahrhundert hinein ihr Aufenthalts- und Erwerbsrecht erkaufen. weiterlesen…

Gestalten und Zusammenkommen

1864 wurden Juden gleichberechtigte Staatsbürger. Das veränderte die Beziehungen zur christlichen Mehrheit grundlegend: Es entstand eine neue Stadtgesellschaft. weiterlesen…

Unterstützen und Feiern

1919 entstand mit der Weimarer Republik die erste deutsche Demokratie. Männer und Frauen erhielten dieselben staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten – unabhängig von ihrem religiösen Bekenntnis. Die Weimarer Verfassung schuf einen rechtlichen Rahmen für das, was in Laupheim in den vergangenen Jahrzehnten schon entstanden war. weiterlesen…

Hetzen, Ausgrenzen, Zuschauen

Mit Ernennung von Adolf Hitler zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 änderte sich alles. Das über Generationen gewachsene christlich-jüdische Beziehungsgeflecht bekam auch in Laupheim schnell Risse, bis es sich vollständig auflöste. weiterlesen…

Ausrauben, Fliehen, Deportieren

Die Laupheimer Juden wurden genötigt, die Auswanderung aus Deutschland voranzutreiben. Unter massivem Zeitdruck waren sie gezwungen, ihre Geschäfte und Häuser zu verkaufen. Viele nichtjüdische Laupheimerinnen und Laupheimer profitierten davon. weiterlesen…

Erinnern

Wie gingen nach 1945 die Menschen in Laupheim mit dem nationalsozialistischen Unrechtsregime, seinen Verbrechen und seinen Folgen um? Lange Zeit dominierten auch in Laupheim Schweigen und Ausblenden. weiterlesen…

Menschen

Das christlich-jüdische Laupheim hat beachtliche Persönlichkeiten hervorgebracht. Den bekanntesten von ihnen sind im Museum eigene Abteilungen gewidmet. Das letzte Wort haben die Frauen: Mit ihren Biografien endet der Museumsrundgang.

Carl Laemmle

Carl Laemmle schrieb Filmgeschichte. Als Begründer der Universal Pictures Corporation und von Universal City schuf er die größte und wichtigste Filmmetropole der Welt: Hollywood. weiterlesen…

Kilian von Steiner

Kilian von Steiner nahm als Bankier erheblichen Einfluss auf die Wirtschaftsgeschichte Württembergs. Er war eine der entscheidenden Figuren der Gründerzeit. weiterlesen…

Friedrich Adler

Friedrich Adler, 1878 in Laupheim geboren, war einer der herausragenden Künstler des Jugendstils und des Art déco. weiterlesen…

Moritz Henle

Moritz Henle wurde 1850 in Laupheim geboren. Bereits mit 12 Jahren begann der musikalisch hochbegabte Junge eine Ausbildung am Konservatorium in Stuttgart. weiterlesen…

Siegfried Einstein

Der Schriftsteller Siegfried Einstein gehört zu den wenigen deutschen Juden, die nach dem Krieg nach Deutschland zurückkehrten. weiterlesen…

Ivo Schaible

Ivo Schaible war ein katholischer Künstlerpater aus Laupheim. weiterlesen…

Gretel Bergmann

Gretel Bergmann wurde 1914 als Tochter einer jüdischen Fabrikantenfamilie in Laupheim geboren. In den frühen 1930er Jahren war sie eine der besten deutschen Leichtathletinnen. weiterlesen…

Hertha Nathorff-Einstein

1895 in Laupheim geboren, war Hertha Einstein das erste Mädchen, das in Laupheim nach der jüdischen Volksschule die weiterführende Lateinschule besuchte. weiterlesen…

Marie-Luise Gräfin Leutrum von Ertingen

Marie-Luise wurde 1905 als Tochter von Adolf Wohlgemuth und Ruth Steiner in Laupheim geboren. weiterlesen…

Wir sind für Sie da!

Egal, ob Sie eine Frage haben, eine Führung im Museum buchen möchten oder sich für eine unserer Veranstaltungen interessieren: Wir freuen uns auf eine Nachricht von Ihnen!

Dr. Michael Niemetz

Museumsleiter

07392 96 800-12

Sarah Rieder

Leiterin Bildung und Vermittlung

07392 96 800-25

Eduarda Laís Maestri

Organisation, Marketing und Kommunikation

07392 96 800-0

Hannes Maucher

Hausmeister

07392 96 800-14

Michael Schick

Jüdischer Friedhof

0172 7597429

Micky

Bürohündin