Der Judenberg wurde ab 1730 als Viertel für die ersten jüdischen Familien Laupheims errichtet. Noch heute befinden sich dort der jüdische Friedhof und das ehemalige Leichenhaus der Gemeinde, ferner das Rabbinatsgebäude und das Haus der Seifensiederei Heilbronner mit dem Dr. Bronner’s Museum. Die Synagoge wurde 1938 zerstört.

Hier finden Sie den Audioguide, den die Klasse 9D des Carl-Laemmle-Gymnasiums für den jüdischen Friedhof erstellt hat.
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Audioguide – Englisch

 

HAUS AM JÜDISCHEN FRIEDHOF

Das Haus am jüdischen Friedhof ist eine Außenstelle des Laupheimer Museums. Errichtet wurde das Gebäude 1907 als Leichenhaus der jüdischen Gemeinde. Im Erdgeschoss erläutert ein Film die Bestattungsrituale im Judentum. Im Obergeschoss wird die Geschichte des Friedhofs und seiner Pflege in einer Ausstellung präsentiert und die Symbolik der Grabsteine vermittelt. Das Haus kann im Rahmen einer Friedhofs- oder Stadtführung besucht werden. Gruppen können sich beim Museum für Führungen anmelden.

 

 

Das Haus wurde 2014 renoviert, unter Mitwirkung von Nachkommen der ehemaligen jüdischen Gemeinde. Ursprünglich wurden dort die Bestattungen für den jüdischen Friedhof vorbereitet. Im Obergeschoss wohnte der Friedhofswärter und Synagogendiener. Das Gebäude liegt innerhalb jenes Stadtviertels, das 1730 für die Ansiedlung der ersten jüdischen Familien angelegt wurde. Auf und nahe diesem bis heute sogenannten Judenberg waren Synagoge, Friedhof, Leichenhaus, Mikwe und öffentliche Einrichtungen wie Metzgerei oder Schule zentrumsnah angesiedelt. Das Viertel ist heute ein Kulturdenkmal Laupheims.

 

 

Jüdischer Friedhof

Laupheims jüdischer Friedhof liegt mitten in der Stadt und ist nahezu unversehrt erhalten. Er wurde vermutlich schon 1730 angelegt, als die ersten jüdischen Familien nach Laupheim kamen.

Der Friedhof wurde immer wieder erweitert. Dafür gab es zwei Gründe: das stetige Wachstum der jüdischen Gemeinde und das religiöse Verbot, bestehende Gräber aufzulösen. In den 1830er Jahren begann man, Frauen und Männer getrennt zu beerdigen. Hiervon gab es einige Ausnahmen, vor allem in Form von Doppelgräbern für Ehepaare und Familiengräbern.

Auch nach dem Ende der jüdischen Gemeinde 1942 gab es Bestattungen. Einige ausgewanderte Juden ließen sich in Laupheim begraben. Heute zählt der Friedhof rund 1200 Bestattete und etwa 1000 erhaltene Grabsteine. Er gehört der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs und wird von der Stadt Laupheim sowie ehrenamtlich gepflegt.

Dr. Bronner’s Museum

Auf dem Laupheimer Judenberg gründete Emanuel Heilbronner 1858 eine Seifensiederei. Während die Heilbronners ihre Firma später verlegten, kam die hiesige Seifensiederei in die Hände der verwandten Erlebachers. Von den Nationalsozialisten wurden die Familien ermordet und vertrieben.

Viele Jahre später sind die Nachkommen nach Laupheim zurückgekommen und haben ihren europäischen Stammsitz wieder am Laupheimer Judenberg. Im Untergeschoss wird diese bemerkenswerte Familiengeschichte im 2024 eröffneten „Dr. Bronner’s Museum“ erzählt. Führungen können bei uns gebucht werden, auch im Rahmen von Stadtführungen und Führungen über den Judenberg.


Wir sind für Sie da!

Egal, ob Sie eine Frage haben, eine Führung im Museum buchen möchten oder sich für eine unserer Veranstaltungen interessieren: Wir freuen uns auf eine Nachricht von Ihnen!

Dr. Michael Niemetz

Museumsleiter

07392 96 800-12

Sarah Rieder

Leiterin Bildung und Vermittlung

07392 96 800-25

Eduarda Laís Maestri

Organisation, Marketing und Kommunikation

07392 96 800-0

Hannes Maucher

Hausmeister

07392 96 800-14

Michael Schick

Jüdischer Friedhof

0172 7597429

Micky

Bürohündin