Bis die Ideale der Aufklärung wirksam wurden, lebten christliche und jüdischen Laupheimer noch in einem religiös geprägten Nebeneinander: Es gab keine größeren Konflikte, aber auch kaum gemeinsame Aktivitäten. Gleichwohl wuchs die jüdische Gemeinde. Die Gemeinde baute 1770 ihre erste Synagoge am Rande des jüdischen Friedhofes, der wiederum in unmittelbarer Nähe zum jüdischen Wohnviertel lag.
Die sozialen Kontakte zwischen Christen und Juden waren auf geschäftliche Bereiche begrenzt. Die christlichen Bauern und Handwerker bedurften der jüdischen Viehhändler, Kreditgeber und Hausierer, die mit ihren überregionalen Beziehungen auch für einen informellen Austausch sorgten.